Letzte Änderung : 07.11.2025 13:55:08   


Output

Code: 286850
Module title: Introduction into Leisure Science
Version: 1.0 (03/2022)
Last update: 8.11.2022 09:52:19
Person responsible for content: Prof. Dr. phil. Zschocke, Martina
M.Zschocke@hszg.de

Offered in:Tourism Management (B.A.) valid from class 2023

Semester according to timetable: WiSe (winter semester)
Module level:Bachelor/Diplom
Duration:1 semester
Language of Instruction:German
Place where the module will be offered:Görlitz

ECTS Credits: 5
Student workload (in hours): 150

Number of hours of teaching:
total
subdivided into
4
2
Lecture
1
Seminar/Exercise
1
Laboratory work
0
Other
Self study time (in hours):
sum
subdivided into
105
35
Preparation of contact hours
0
Preparation of exam
40
Other

Learning and teaching methods:Die Vermittlung der Modulinhalte erfolgt in Form von Vorlesungen und Seminaren. Zur Veranschaulichung und Ergänzung des in den Vorlesungen erworbenen Wissens dienen Film- und Interviewausschnitte und wissenschaftliche Texte. Zusätzlich vertiefen die Studierenden in Kleingruppenarbeit ausgewählte aktuelle freizeit- und reiserelevante Themen in einem Projekt, die sie analysieren, einordnen und im Anschluß präsentieren. Anschließend werden deren Implikationen für die Gesellschaft diskutiert.


Exam(s)
Assessment Major written exam 90 min 100.0%



Syllabus plan/Content: Vermittlung der Grundlagen der Arbeits- und Freizeitswissenschaft.

Beleuchtet werden die Lebens- und Freizeitentwicklung historisch und bis zum 21. Jahrhundert und aktuelle Diskurse um Arbeit und Freizeit in der gegenwärtigen Gesellschaft unter Betrachtung der aktuellen Gesellschaftsmodelle wie Erlebnisgesellschaft (Schulze, Hartmann), Multioptionsgesellschaft (Gross) und Risikogesellschaft (Beck) und Kreativität (Reckwitz, Florida).

Begleitet wird die Vermittlung der Inhalte von einer Einführung in die Freizeitwissenschaft, Freizeitpsychologie und Freizeitsoziologie. Erarbeitet wird empirisches Wissen zu Freizeit in verschiedenen Lebensphasen und –lagen, Freizeiterleben zwischen Wunsch und Wirklichkeit, Lebensstilforschung, den Zusammenhang von Freizeit und Lebensqualität und Lebensstil, sowie Freizeitmuster in Bezug auf Medien, Sport, Musik, Kultur/Subkultur und Bildung.

Zusätzlich wird der Bereich Reisen reflektiert, insbesondere Reiseerleben und Reisewahrnehmung, Entwicklungsfaktoren privaten Reiseverhaltens, Reisemotivation (push- und pull-Motive, extrinsische und intrinsische Motivation), Einflußfaktoren der Reiseentscheidung (im Herkunftsland- und Zielraum), wichtige Nachfragetheorien, Soziologische Aspekte und Soziale Differenzierung des Reiseverhaltens, Reisesozialisation und Verhalten auf Reisen /Reiseerleben. Dazu kommen die wichtigsten Reisetypen und Reisenden-Typologien. Wesentliche Kenntnisse aus den Bereichen Tourismussoziologie und Reisepsychologie werden vermittelt.

Es werden ausgewählte Bereiche von Freizeit in Bezug auf Soziales, Kultur, Bildung und Sport als Inhalte des Freizeitgeschehens seminaristisch erarbeitet.

Flankiert wird das Modul durch Projektarbeit.

Themen:

I. ARBEIT UND GESELLSCHAFT

1) Arbeits- und Freizeitgesellschaft: Leben und Arbeiten im 21.Jahrhundert
- Der flexible Mensch: Arbeiten und Leben im 21. Jahrhundert
- Charakteristika des Lebens im 21.Jahrhundert
- Mobilität und Flexibilität
- Risikogesellschaft (Beck)
- Multioptionsgesellschaft (Gross)
- Erlebnisgesellschaft (Schulze, Hartmann)

II. FREIZEIT:

2) Freizeit und Freizeitverhalten.
DEFINITION UND HISTORISCHER KONTEXT
Der Freizeitbegriff / Etymologie und Begriffsbestimmung
Freizeit im historischen Kontext
Die 4 Zeitzäsuren der Freizeitentwicklung im 20. Jahrhundert

3) Freizeiterleben zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Empirische Daten zu Freizeit & Freizeitumfang
Freizeitprofile / Freizeittypen

4) Freizeit als Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschung: Freizeitforschung

Freizeitforschung und Freizeitwissenschaft
Themenbereiche der Freizeitforschung
Empirische Daten (deutsch, angloamerikanisch, mediterraner Sprachraum)
Methoden der Freizeitforschung
Konzepte des Freizeitverhaltens

5) Freizeit in verschiedenen Lebenslagen und Lebensphasen
Die Welt der Wochenenden.
Die Perfektionierung der Feiertage
Die Lebens- und Freizeitsituation von Familien, Frauen und Männern, Kindern
und Jugendlichen und der älteren Generation

6) Lebensstilforschung
Einfluss der Persönlichkeit, der Rahmenbedingungen auf den Lebensstil
Sinusmilieus

7) Freizeit und Lebensqualität
Dimensionen der Lebensqualität

Freizeit und Lebensqualität in Deutschland
Freizeitverhalten und Lebenszufriedenheit
Faktoren für Glück (Studienergebnisse der Glücksforschung)

8) Psychosoziale Komponenten der Freizeit

II: REISEN

9) Grundlagen der Reisepsychologie und –soziologie
Einfluss des Reisens auf die Wahrnehmung, Informationsverarbeitung und Stimmung

10) Reisen und Reiseverhalten
Entwicklung des privaten Reiseverhaltens
Soziologische Aspekte und Soziale Differenzierung des Reiseverhaltens
Reisesozialisation

11) Reisemotivation und Reiseentscheidung
Reisemotive
Psychische Determinanten
Überblick über Push- und Pull-Motive
Extrinsische und Intrinsische Motivation
Wichtigste Motive und Nachfragetheorien

12) Reiseentscheidungsprozesse
Einflussfaktoren zur Reiseentscheidung
Einflussfaktoren im Herkunftsraum
Einflussfaktoren im Zielraum

13) Reiseerleben

14) Typen von Touristen und Reisenden
Reisenden-Typologien
Einteilung nach Organisationsgrad
… nach touristischer Institutionalisierung
… nach Reisemotiven und Reiseverhalten
… nach Interaktionsverhalten
… nach Reiseintensität
… nach Adaptationsverhalten

Einmalige und Langzeitreisen
Walz, Work & Travel, Weltreise

15) Aktivreisen
Wandern
- Zielgruppe
- Psychologie des Wanderns
- Motive
- Zertifizierung von Premiumwanderwegen

16) Wahrnehmung und Reisen
Stimulierung der Wahrnehmung beim Reisen
(welche Sinne werden beim Reisen am ehesten angesprochen und genutzt, allg. und abhängig von den bereisten Kulturen; Aufmerksamkeit, Reisen und Stimmung basierend auf Stimuli-Konzepten der allgemeinen Psychologie und Neurophysiologie)

17) Orte von Reisen und Freizeit (wahlweise)
Das Schwimmbad
Der Zoo
Der Club
Der Bahnhof
oder

Reisen und Medien
Reiserecommendation Apps
Reisen in den digitalen Medien
Reisen und posten: Instagrammability

18) Elemente gelungener Reisen (Empirische Ergebnisse)

Learning Goals
Subject-specific skills and competences: Nach Abschluss des Moduls verfügen die Studierenden über Wissen im Bereich der freizeit-kulturellen und sozialen Entwicklungen und derjenigen im Arbeitsbereich. Sie können tourismusrelevante Entwicklungen im Freizeitbereich einordnen. Sie verfügen über Grundlagenwissen in der Freizeitwissenschaft und die Herausbildung von Lebensstilen mit Zielgruppenrelevanz.
Sie verfügen über ein kritisches Verständnis der wichtigsten Theorien und Methoden der Freizeitwissenschaft und können Freizeit definieren und im historischen Kontext wie in der aktuellen Entwicklung einordnen. Sie können auf der Grundlage eigenen fachlichen und methodischen Wissens die Kenntnisse in der Entwicklung von Projekten anwenden.
Generic competences (Personal and key skills): Die Studierenden beherrschen Methoden des abstrakten Denkens, können neue Erkenntnisse analysieren und anwenden, sich klar ausdrücken und die wesentlichen aktuellen Entwicklungen in ihren Konsequenzen einschätzen und darauf aufbauend planen und entwerfen. Sie sind in der Lage, selbstständig bestimmte Sachverhalte zu analysieren, vorzustellen und dabei Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und die Implikationen der Erkenntnisse für den Fachbereich und die Gesellschaft zu erkennen.

Prerequisites: keine

Literature: Beelitz, J.E., Pfister, J. (2023). Tourismusphilosophie. UVK

Beritelli, P., Reinhold, S., & Luo, J. (2019). “How come you are here?” considering the context in research on travel decisions. Journal of Travel Research, 58(2), 333–337.

Blasche, Gerhard (2008). War ihr Urlaub erholsam? Ergebnisse und Anwendungen der Erholungsforschung. In: Psychologie in Österreich 3 & 4, S. 306–314

Bryant, F. B.; Smart, C. M.; King, S. P. (2007). Savoring: A new model of positive experience. Lawrence Erlbaum Associates.

Caprariello, P. & Reis, H. (2012): To do, to have or to share: The value of experiences over material possessions depends on the involvement of others. Journal of Personality and Social Psychology, 104, 199–215.

Csikszentmihályi, M. (1999). Das Flow-Erlebnis: jenseits von Angst und Langeweile im Tun aufgehen. (S. 13f.). Klett-Cotta

Dickinger, A., & Mazanec, J. A. (2015). Significant word items in hotel guest reviews: A feature extraction approach. Tourism Recreation Research, 40(3), 353–363

Ekinci, Y., & Honsany, S. (2006). Destination personality. An application of brand personality to tourism destinations. Journal of Travel Research, 45(2), 127–139

Esch, T. (Hrsg.). (2012). Die Neurobiologie des Glücks. Wie die Positive Psychologie die Medizin verändert. Thieme.

Etzion, D. (2003). Annual vacation: duration of relief from job-stressors and burnout. Anxiety, Stress and Coping, 16, 213–226

Foerster, Christo (2021). Raus und Machen. Mikroabenteuer. Das Praxisbuch. HarperCollins, (2. Aufl.).

Franzen, A. (1998). Zug oder Flug? Eine empirische Studie der Verkehrsmittelwahl für innereuropäische Reisen. Zeitschrift für Soziologie, 27 (1), 53-66.

Freyer, W. (2015). Tourismus: Einführung in die Fremdenverkehrsökonomie, (11. Auflage). De Gruyter, Oldenbourg

Fritz, C. & Sonnentag, S. (2005). Recovery, health and job performance: effects of weekend experiences. Journal of Occupational Health Psychology, 10 (3), 187–199

Fritz, C.; Sonnentag, S.; Spector, P. McInroe, J. A. (2010). The weekend matters: relationship between stress recovery and affective experiences. Journal of Organizational Behavior, 31, 1137–1162

Garhammer, M. (2002). Pace of life and enjoyment of life. Journal of Happiness studies, 3, 217–256

Groß, S. (2017). Handbuch Tourismus und Verkehr, 2. Auflage. Konstanz: UVK

Hasenbrink, B. & Riedl, P. P. (Hrsg.). (2014). Muße im kulturellen Wandel. Göttingen: De Gruyter.

Heuwinkel, Kerstin (2025). Familienreisen. Wünsche, Anforderungen, Barrieren. Narr Francke Verlag

Heuwinkel, Kerstin (2018). Tourismussoziologie. uvk

Humphreys, Alastair (2014). Microadventures: Local Discoveries for Great Escapes. William Collins

Humphreys, Alastair (2016). Grand Adventures. Dream Big, Plan Quick, Go Explore. William Collins

Kagelmann, H.J. (2000). Tourismus quo vadis. München 2000.

Keshavarzian, P., & Wu, C. (2017). A qualitative research on travellers’ destination choice. International Journal of Tourism Research, 19(5), 546–556.

Kevin Kelly (2025): 50 Years of Travel Tipps by Kevin Kelly (The technium)

Kumar, A., Killingsworth, M. & Gilovich, T. (2014). Waiting for Merlot: Anticipatory Consumption of Experiential and Material Purchases. Psychological Science, Volume 25, Issue 10.

Lamsfus, C., Wang, D., Alzua-Sorzabal, A., & Xiang, Z. (2015). Going mobile: Defining context for on-the-go travellers. Journal of Travel Research, 54(6), 691–701.

Lowyck et al. (1992). Typologies of Tourist Roles. In: Johnson & Thomas (Hrsg.) (1992), Choice and Demand in Tourism. London: Mansell.  Vornamen/ Initialen?

Lucy E Keniger, Kevin J Gaston, Katherine N Irvine, Richard A Fuller (2013). What are the benefits of interacting with nature. In: International Journal of Environmental Research and Public Health, Multidisciplinary Digital Publishing Institute, Vol.10, 3, 913–935

McCabe, S., Li, C., & Chen, Z. (2016). Time for a radical reappraisal of tourist decision making? Toward a new conceptual model. Journal of Travel Research, 55(1), 3–15.

Mehmetogluy, Mehmet (2004). A Typology of Tourists from a DifferentAngle. International Journal of Hospitality and Tourism Research 11/2004. URL: https: //www.researchgate.net/publication/254369039

Murphy, L., Moscardo, G., & Benckendorff, P. (2007). Using brand personality to differentiate regional tourism destinations. Journal of Travel Research, 46(1), 5–14.

Strauss-Blasche, G., Ekmekcioglu, C., & Marktl, W. (2000). Does vacation enable recuperation? Changes in well-being associated with time away from work. Occupat. Medicine, 50 (3), 167–172

Zschocke, Martina (2017). Experteninterview „Warum Reisen der optimale Kickstarter für Veränderungen ist“. emotion 2/2017

Zschocke, Martina (2025). Reisepsychologie. uvk