Studiengänge >> Heilpädagogik / Inclusion Studies 2025 B.A. >> Pädagogische Wurzeln der Inklusion |
Code: | 281800 |
Modul: | Pädagogische Wurzeln der Inklusion |
Module title: | Pedagogical Roots to Inclusion |
Version: | 2.04 (10/2021) |
letzte Änderung: | 30.07.2024 |
Modulverantwortliche/r: | Dr. phil. Michalak, Katja Katja.Michalak@hszg.de |
Prof. Dr. phil. Goldfriedrich, Martin Martin.Goldfriedrich@hszg.de |
angeboten in den 2 Studiengängen: | Heilpädagogik / Inclusion Studies (B.A.) gültig ab Matrikel 2022 | Heilpädagogik / Inclusion Studies (B.A.) gültig ab Matrikel 2025 |
Modul läuft im: | SoSe (Sommersemester) |
Niveaustufe: | Bachelor/Diplom |
Dauer des Moduls: | 1 Semester |
Status: | Pflichtmodul |
Lehrort: | Görlitz |
Lehrsprache: | Deutsch |
Workload* in | SWS ** | |||||||||||||||||||||||||||||
Zeit- std. | ECTS- Pkte |
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* | Gesamtarbeitsaufwand pro Modul (1 ECTS-Punkt entspricht einem studentischen Arbeitsaufwand von 30 Zeitstunden) |
** | eine Semesterwochenstunde (SWS) entspricht 45 Minuten pro Woche |
Selbststudienzeit in h | ||||
Vor- und Nachbereitung LV |
Vorbereitung Prüfung |
Sonstiges |
Lehr- und Lernformen: | Vorlesung, Seminare, Praktikum, Selbststudium -> Pädagogische Theorien als Grundlage von Exklusion bzw. Inklusion (1 SWS, V) -> Inklusionsansätze in den Konzepten ausgewählter Pädagogen (2 SWS, P) -> Formen von Exklusion und Segregation im Wandel der Zeiten - Inklusionsstrategien im historischen und interkulturellen Kontext (3 SWS, S) -> Selbstvertretung als Motor von Inklusion (2 SWS, S) |
Prüfung(en) | |||
Prüfung | Prüfungsleistung als Referat (PR) | 100.0% |
Lerninhalt: |
-> Geschichtlicher Überblick: Von der Exklusion zur Inklusion -> Formen der Exklusion/Segregation -> Anpassungsförderung als Inklusionsstrategie (Kompensation von Defiziten, Therapie, normenorientierte Förderung) -> Pädagogische Sonderförderung als Inklusionsstrategie -> Gemeinsames Lernen und Leben als Inklusionsstrategie -> Integration und Inklusion als Folge unterschiedlicher gesellschaftlicher Entwicklungen -> Selbstvertretung und Selbstbestimmung als Motor von Inklusionsprozessen |
Lernergebnisse/Kompetenzen: | |
Fachkompetenzen: | Grundlagen der Heilpädagogik und Inklusion Die Absolvent/-innen können das Grundlagenwissen der Heilpädagogik einschließlich zentraler Begriffe, Leitideen und ihrer sozialhistorischen und (fach-)politischen Herkunft (Normalisierung, Integration, Teilhabe, Selbstbestimmung, Empowerment, Inklusion und Partizipation) wiedergeben und entsprechende pädagogische Theorien darlegen. Auf Grundlage dieser Basiskompetenzen sind die Absolvent/-innen befähigt, relevante Informationen zu sammeln, zu bewerten und zu interpretieren und darauf aufbauend wissenschaftlich fundierte Urteile abzuleiten. Angewandte Heilpädagogik und Inklusion studies Die Absolvent/-innen können heilpädagogische Handlungskonzepte und Methoden darlegen und sind fähig, entsprechende theoretische Inhalte und Modelle mit Menschen (mit „Behinderungen“) anzuwenden, sie in ihrer Heterogenität anzunehmen, ihren individuellen Bedürfnissen, Bedarfen und Kompetenzen entsprechend zu begleiten und unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Lebenslagen und Lebenswelten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention) mittels differenzierter Vernetzungen zu fördern und zu realisieren; sie sind in der Lage, dies im Rückgriff auf den aktuellen Stand der Fachliteratur und vor dem Hintergrund reflektierten methodischen Handelns anzuwenden. Auf dieser Basis sind die Absolvent/-innen in der Lage, wissenschaftlich fundierte Urteile für die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen der Heilpädagogik als inklusionsfördernde Profession und Disziplin abzuleiten und dem Stand der Wissenschaft entsprechende teilhabeorientierte Anwendungslösungen zu entwickeln, um ihr professionelles Handeln auf der Basis des Konzeptes der Persönlichen Assistenz umzusetzen und weiter zu entwickeln. Zudem verfügen die Absolvent/-innen über Kenntnis professionsethischer Entwürfe und haben die Fähigkeit zu erster theoriebasierter eigener Positionierung und zu Fundierung des eigenen Handelns. Sie besitzen ein Begriffs- und Erklärungswissen, das ihnen ermöglicht, ihr berufliches Handeln aus der Perspektive professionsspezifischer Handlungskonzepte fachlich zu begründen, zu beschreiben, zu analysieren und nach bestimmten Kriterien auszuwerten. |
Fachübergreifende Kompetenzen: | Interventionsorientierte Fertigkeiten Die Studierenden sind auf der Grundlage eines ökosystemisch-multidisziplinären Denkens in der Lage, Möglichkeiten zielgerichteter Interventionen zu entwickeln, zielgruppenorientiert und situationsadäquat anzuwenden, sowie die vielschichtigen Einflussfaktoren im Sinne eines Möglichkeitsraumes zu analysieren und zu gestalten. Sie haben die Fähigkeit, Handlungskonzepte auf der Basis einer Analyse im Hinblick auf eine ressourcenorientierte und das Teilhabe fördernde Lebensgestaltung und -begleitung der Adressaten(gruppen) sicher auszuwählen und zu begründen. Sie sind insbesondere in der Lage, das Konzept der Persönlichen Assistenz für die (Weiter-)Entwicklung sozialer Teilhabe und Selbstbestimmung der Klient/-innen anzuwenden und konkret zu realisieren. Sie haben die Fähigkeit, nach wissenschaftlich begründeten Methoden situationsangemessene konkrete Handlungskonzepte zu erstellen und prozesshaft umzusetzen. Kommunikationsfähigkeit und Flexibilität Die Absolvent/-innen sind in der Lage, sich verstehend zu anderen Personen und Kooperationspartner/-innen in Beziehung zu setzen, können die Belange und Interessen von Adressat/-innen, Gruppen oder Beziehungssystemen in Bezug auf inklusive Strukturen, Prozesse und Praktiken erkennen und abwägen. Sie haben die Fähigkeit zur Kommunikation und Interaktion in der Implementierung innovativer inklusions- und teilhabefördernder Projekte mit unterschiedlichen Kommunikationspartner/-innen, mit unterschiedlichen Kommunikationsmitteln (z.B. Unterstützte und gestützte Kommunikation, Leichte und Einfache Sprache) auf unterschiedlichen Ebenen (z.B. auch im Sinne advokatorischer Assistenz). Sie können dabei logisch, flexibel und überzeugend mit Fachkundigen, in inter- und transdisziplinären, fremdsprachlichen und interkulturellen Kontexten sowie mit der breiten Öffentlichkeit in einen Diskurs treten. Präsentations- und Konfliktlösungsfähigkeit Die Absolvent/-innen sind fähig, dialogisch-kooperative (Arbeits-)Beziehungen zu und mit behinderten Menschen und ihren Angehörigen im Sinne des Leitspruchs der Behindertenbewegung, „nichts über uns ohne uns“ zu gestalten. Sie können effektiv und effizient mit Gruppen unterschiedlicher Größe zusammenarbeiten und dabei aufkommende Konflikte mithilfe von Mediationstechniken (z.B. Gewaltfreie Kommunikation) verständigungsorientiert schlichten und konstruktiv lösen. Genderkompetenz Die Absolvent/-innen sind in der Lage, gendergerecht zu denken und zu handeln. Selbstkritik und Lernfähigkeit Die Absolvent/-innen sind in der Lage, ihre eigenen Fähigkeiten realistisch zu reflektieren, kritisches Feedback anzunehmen und die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen umzusetzen und sich selbst und ihr Wissen weiter zu entwickeln. Sie sind befähigt, in ihrem professionellen Handeln eine forschende Haltung einzunehmen und es theoriegeleitet weiter zu entwickeln (lebenslanges Lernen). |
Notwendige Voraussetzungen für die Teilnahme: | keine |
Empfohlene Voraussetzungen für die Teilnahme: | keine |
Literatur: | Pflichtlektüre: Bürli, Alois; Strasser, Urs; Stein, Anne-Dore (Hg.) (2009): Integration/Inklusion aus interntionaler Sicht. Klinkhardt, Bad Heilbrunn ->Freire, Paulo (1973): Pädagogik der Unterdrückten. Bildung als Praxis der Freiheit. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg -> Kuhlmann, C. (2013): Erziehung Bildung. Einführung in die Geschichte und Aktualität pädagogischer Theorien. SpringerVS, Wiesbaden -> Möckel, Andreas (1988): Geschichte der Heilpädagogik. Klett-Cotta, Stuttgart -> Vojtova, V.; Johnstone, D.; Bloemers, W. (2006): Pädagogische Wurzeln der Inklusion. Fran& Timme, Berlin Wahllektüre: -> Hentig, Hartmut von (2004): Bildung. Ein Essay, Beltz Taschenbuch, Weinheim und Basel ->Reich, Kersten (2002): Systemisch- konstruktivistische Pädagogik, Luchterhand, Neuwied. ->Siebert, Birger (Hg.) (2010): Integrative Pädagogik und kulturhistorische Theorie. Peter Lang, Frankfurt/M. |