Studiengänge >> Soziale Arbeit 2023 B.A. >> Soziale Arbeit als Disziplin und Profession |
Code: | 237050 |
Modul: | Soziale Arbeit als Disziplin und Profession |
Module title: | Social Work as Discipline and Profession |
Version: | 2.01 (01/2018) |
letzte Änderung: | 03.12.2020 |
Modulverantwortliche/r: | Prof. Dr. phil. Hille, Michel Constantin mc.hille@hszg.de |
angeboten in den 3 Studiengängen: | Soziale Arbeit (B.A.) gültig ab Matrikel 2019 | Soziale Arbeit (B.A.) gültig ab Matrikel 2021 | Soziale Arbeit (B.A.) gültig ab Matrikel 2023 |
Modul läuft im: | SoSe (Sommersemester) |
Niveaustufe: | Bachelor/Diplom |
Dauer des Moduls: | 1 Semester |
Status: | Pflichtmodul |
Lehrort: | Görlitz |
Lehrsprache: | Deutsch |
Workload* in | SWS ** | |||||||||||||||||||||||||||||
Zeit- std. | ECTS- Pkte |
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* | Gesamtarbeitsaufwand pro Modul (1 ECTS-Punkt entspricht einem studentischen Arbeitsaufwand von 30 Zeitstunden) |
** | eine Semesterwochenstunde (SWS) entspricht 45 Minuten pro Woche |
Selbststudienzeit in h | ||||
Vor- und Nachbereitung LV |
Vorbereitung Prüfung |
Sonstiges |
Lehr- und Lernformen: | Das Modul umfasst die LV LV 1: Auswertung des interventionsorientierten Praktikums (Ü, 2-stündig) LV 2: Interventions- und Handlungskonzepte Sozialer Arbeit (S, 2-stündig) LV 3: Theorien Sozialer Arbeit (S, 2-stündig) LV 4: Berufsbild und Professionalisierung (S, 2-stündig) LV 5: Persönliche und berufliche Selbstreflexion (Ü, 1-stündig) |
Hinweise: | Die Prüfung erfolgt in einer Prüfungsgruppe mit 3 – 5 Teilnehmer/innen (25 min./TN). |
Prüfung(en) | |||
Prüfungsvorleistung | Interventionsorientierte Praxisexploration Prüfungsvorleistung als Teilnahme/Testat (VT) | ||
Prüfung | mündliche Prüfungsleistung (PM) | 25 min | 100.0% |
Lerninhalt: |
Dieses Modul behandelt und diskutiert Fragen des Wissenschafts- und Professionsverständnisses Sozialer Arbeit in historischer und aktueller Perspektive, wobei die Besonderheiten der Verzahnung von Theoriebildung, empirischer Forschung, Praxisbezügen und Berufsbild in einer anwendungsbezogenen Disziplin im Mittelpunkt stehen. Im Rahmen der LV 1 „Auswertung des interventionsorientierten Praktikums“ werden die Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem ersten Praktikum von den Studierenden im Format einer Übungsgruppe präsentiert, diskutiert und reflektiert. Mit der Reflexion wird Bezug genommen auf die Möglichkeitshorizonte und Begrenzungen einer Sozialarbeit, die sich als Gerechtigkeits- und Menschenrechtsprofession versteht. In der LV 2 „Interventions- und Handlungskonzepte“ werden wirkungsorientiert allgemeine und arbeitsfeldspezifische Interventions- und Handlungskonzepte unter besonderer Berücksichtigung kommunikativer, diagnostischer, interpretativer, sozialtechnologischer, systemtheoretischer und kritisch-reflexiver Zugänge vermittelt. Im Mittelpunkt stehen die Emergenzen der KlientInnen von Sozialarbeitspraxis im Spiegel struktureller wie formaljuristischer Bedingtheiten von Hilfesystemen. Die LV 3 „Theorien Sozialer Arbeit“ beinhaltet die Vermittlung zentraler Theorien aus der Perspektive aktueller Sozialarbeitspraxis. Die Lehrveranstaltung verortet die Theoretisierung Sozialer Arbeit zwischen den Paradigmen Personalität, Sozialraum Sozialstruktur und Ökologie, um Daseinsdimensionen von KlientInnen erschließen und für Hilfeperspektiven sensibilisieren zu können. Das Verstehen einer Integralität in der Theoretisierung von Praxis ist Zielstellung der Veranstaltung. Mit der LV 4 „Berufsbild und Professionalisierung“ werden historische und aktuelle Entwicklungen der Sozialen Arbeit in ihrer Beruflichkeit thematisiert. Soziale Arbeit wird hierbei als Profession mit sozialer Gerechtigkeit bzw. den Menschenrechten als zentrale Leitwerte ausgemacht. Mit dieser Folie werden einstige wie gegenwärtig notwendige professionstheoretische Positionen, Paradoxien und Dilemmata diskutiert, um die Werdung sozialarbeiterischer Identität zu rahmen und um für eine proaktive Beiteiligung der Studierenden am Professionsdiskurs zu sensibilisieren In der LV 5 „Persönliche und berufliche Selbstreflexion“ werden die für Studierende relevante Fragen der Identitätsbildung, ihre Identitäts- und Selbstkonzepte im Aneignungsprozess sowie ihre Strategien zur Selbstreflexion diskutiert. Zur Selbst- und Fremdwahrnehmung der Studierenden wird außerdem der geschlechtersensible Zugang ebenso genutzt, wie die zeitdiagnostische Reflexion. |
Lernergebnisse/Kompetenzen: | |
Fachkompetenzen: | Die Studierenden sind dazu in der Lage, Soziale Arbeit in ihrer Entwicklung als Profession abzubilden, sich dabei kritisch reflexiv mit gesetzten Rahmungen, Ambivalenzen und Begrenzungen auseinanderzusetzen und vor diesem Hintergrund eine eigene berufspersönliche Positionierung zu zeigen. Sie wissen um die Bedeutung einer Repräsentanz Sozialer Arbeit als Menschenrechts- und Gerechtigkeitsprofession und sie sind in der Lage, Soziale Arbeit in verschiedenen Praxisperipherien in ihrem Handlungskompetenzmonopol und mit ihrem professionsspezifischen Eigensinn abzubilden und zu legitimieren. Schließlich sind sie mit dieser Expertise auch dazu in der Lage, sich zu verorten bzw. ihren eigenen beruflichen Standort zu bestimmen. |
Fachübergreifende Kompetenzen: | Neben den Kompetenzen zur Kommunikation, Kooperation und Moderation, auch angesichts beruflicher Spannungszustände und Konfliktlagen von Praxis sind die Studierenden in der Lage, sich selbst höchstpersönlich wie berufspersönlich zu reflektieren. Das Modul vermag es aber auch, Studierende in ihrer Kompetenz zur Selbst- und Fremdmotivation zu schulen sowie eine zeitgeistkritische wie geschlechtersensible Reflexionsleistung auf Praxis- bzw. Arbeitswelt zu entwickeln. |
Notwendige Voraussetzungen für die Teilnahme: | keine |
Empfohlene Voraussetzungen für die Teilnahme: | Module 1 bis 8. Teilnahme an (beruflichen) Selbsterfahrungsgruppen; (Informelle) Diskussionen und Gesprächsrunden mit Praktiker/innen bzw. Studierenden höherer Semester |
Literatur: | Braches-Chyrek, Rita (2013). Jane Addams, Mary Richmond und Alice Salomon. Professionalisierung und Disziplinbildung Sozialer Arbeit. Opladen: Verlag Barbara Budrich. DBSH (2014). Berufsethik des DBSH. Berlin. Domes, Michael (2017). Soziale Arbeit. Perspektiven einer selbstbewussten Disziplin und Profession. Opladen: Verlag Barbara Budrich. Eisenmann, Peter (2013). Werte und Normen in der Sozialen Arbeit. Stuttgart: Verlag Kohlhammer. Göppner, Hans-Jürgen (2006). Sozialarbeitswissenschaft. Was hat die Praxis davon? Oder: Wie kann Soziale Arbeit wissen, dass sie gut ist? In: Sozialmagazin. Die Zeitschrift für Soziale Arbeit (Hrsg.). Heft 4 im 31.Jahrgang. Weinheim: Verlag Beltz Juventa. Seiten 34-46. Hammerschmidt, Peter & Aner, Kirsten (2017). Zeitgenössische Theorien Sozialer Arbeit. Weinheim: Verlag Beltz Juventa. Hosemann, Wilfried & Geiling, Wolfgang (2013). Einführung in die systemische Soziale Arbeit. München & Basel: Verlag Ernst Reinhardt. Preis, Wolfgang (2002). Sozialräumlicher Kontext Sozialer Arbeit. Berlin: Verlag Rabenstück. Preis, Wolfgang (2010). Prozessmanagement in der Sozialen Arbeit. Soziale Arbeit als Prozessmanagement. Berlin: Verlag Rabenstück. Ritscher, Wolf (2007). Soziale Arbeit systemisch. Ein Konzept und seine Anwendungen. Göttingen: Verlag Vandenhoeck & Ruprecht. Ritscher, Wolf (2013). Systemische Modelle für die Soziale Arbeit. Ein integratives Lehrbuch für Theorie und Praxis. Heidelberg: Verlag Carl Auer. Schilling, Johannes & Klus, Sebastian (2018). Soziale Arbeit. Geschichte, Theorie, Profession. Stuttgart: UTB-Verlag. Seithe, Mechthild (2011). Schwarzbuch Soziale Arbeit. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften. Thiersch, Hans (2015). Soziale Arbeit und Lebensweltorientierung. Konzepte und Kontexte. Weinheim: Verlag Beltz Juventa. Von Schlippe, Arist & Schweitzer, Jochen (2010). Systemische Interventionen. Göttingen: Verlag Vandenhoeck & Ruprecht. |