Studiengänge >> Tourismusmanagement 2020 B.A. >> Interkulturalität und Ethik |
Code: | 260600 |
Modul: | Interkulturalität und Ethik |
Module title: | Intercultural Competence and Ethics |
Version: | 1.0 (12/2019) |
letzte Änderung: | 20.04.2020 |
Modulverantwortliche/r: | Prof. Dr. phil. Zschocke, Martina M.Zschocke@hszg.de |
angeboten in den 2 Studiengängen: | Tourismusmanagement (B.A.) gültig ab Matrikel 2020 | Tourismusmanagement (B.A.) gültig ab Matrikel 2023 |
Modul läuft im: | WiSe (Wintersemester) |
Niveaustufe: | Bachelor/Diplom |
Dauer des Moduls: | 1 Semester |
Status: | Pflichtmodul |
Lehrort: | Görlitz |
Lehrsprache: | Deutsch |
Workload* in | SWS ** | |||||||||||||||||||||||||
Zeit- std. | ECTS- Pkte |
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* | Gesamtarbeitsaufwand pro Modul (1 ECTS-Punkt entspricht einem studentischen Arbeitsaufwand von 30 Zeitstunden) |
** | eine Semesterwochenstunde (SWS) entspricht 45 Minuten pro Woche |
Selbststudienzeit in h | ||||
Vor- und Nachbereitung LV |
Vorbereitung Prüfung |
Sonstiges |
Erläuterungen zu Weiteres | Vorlesung, Seminar, Workshop |
Lehr- und Lernformen: | A: Interkulturelle Kompetenz wird vermittelt und anhand Filmen, interkulturellen Beispielen und Spielen veranschaulicht. Das vermittelte Wissen wird anhand von Beispielen (critical incidents) und Übungen vertieft und angewendet. In Kleingruppenarbeit werden kulturspezifische Themen erschlossen. Kulturelle Trainings für verschiedenen Kulturen werden durchgeführt. B: Übungen dazu als E-Learning. Vermittlung von Täterprofilen (unter Mitwirkung der Polizei und von ECPAT) |
Hinweise: | Ein Teil des Interkulturalitätsmoduls kann im Rahmen des Working Across Borders Projektes in virtueller Teamarbeit mit verschiedenen anderen Hochschulen weltweit erfolgen. |
Prüfung(en) | |||
Prüfung | Prüfungsleistung als Klausur (PK) | 60 min | 100.0% |
Lerninhalt: |
A: Interkulturalität Kenntnisse über Interkulturelle Psychologie und Kommunikation. Kultur und Interkulturalität 1. Kultur: Konzeptionen von Kultur. Dimensionen von Kultur Explizite / Implizite Kultur 2. Interkulturalität - Multikulturalität Plurale Gesellschaften 3. Interkulturelle Psychologie und Kulturunterschiede Kulturdimensionen nach Hofstede Kulturstandards nach Thomas 4. Kultur und Identität Das Eigene und das Fremde Heimat und Fremde Die kulturelle Konstruktion von Identität Social Identity Theory (Tajfel & Turner), Self-Categorization Theory Einstellungen und Bewertungen Selbst- und Fremdbilder - Klischees und Stereotype und Vorurteile Fremdbild (Goethe-Institut Umfrage zum Deutschlandbild anderer Kulturen) & BBC Poll Rassismus 5. Interkulturelle Kommunikation Grundbegriffe Interkultureller Kommunikation Das Riemann-Thomann Modell Interkulturelle Kommunikation und Sprache Probleme auf der Inhaltsebene Direkte und Indirekte Kommunikation: High und Low context communication Nonverbale Kommunikation Körpersprache Gestik und Mimik. Lächeln und Lachen Abstand und Distanz Blickkontakt Haptik Paralinguistische Signale Begrüßung Critical Incidents 6. Interkultureller Kontakt und Identität Vom Kulturschock zur Akkulturation Bedingungen und Voraussetzungen von Akkulturation und Integration 7. Zeit und Kultur Zyklische vs. Lineare Zeitkonzepte Wie Kulturen mit Zeit umgehen (Robert Levine: Lebenstempo verschiedener Kulturen) 8. Alltagskultur Eßverhalten und Kulinarik Umgangsknigge Feste, Riten und Rituale Kleidung / Schönheitsideale Architektur / Wohnen / Farbe (Lenclos: Colors of the world) 9. Tourismus und Interkulturalität 10. Sprache - Sprache/ Sprachenvielfalt auf der Welt - Mehrsprachigkeit auf der Welt /Lingua franca 11. Vier Kulturräume: Asiatische Kulturen Afrika (Nord- und Zentralafrika) Europa (Osteuropa / Westeuropa / Nord- / Südeuropa) Nordamerika / Südamerika / Mittelamerika Interkulturelles Training: Spiele und Übungen Vermittlung expliziter und impliziter Kultur, Kulturstandards, Individualismus- und Kollektivismuskonzepte und –kulturen, interkulturelle Kommunikation. Interkulturelle Konflikte, soziale und politische Konfliktebenen. Wahrnehmungsbilder (Assoziation zu fremde Kulturen) Erkundung von Kommunikationsstandards; Das Eigene und das Fremde. Was wird als fremd empfunden und warum. Soziale und kulturelle Identität und Gruppenzugehörigkeit. Kenntnisse über die Voraussetzungen von Integration Unsere Wahrnehmung bestimmter Kulturen: Realität und Vorurteil. nterkulturalität Kultur, Kulturstandards, Management und interkulturelle Kommunikation. Interkulturelle Konflikte, soziale und politische Konfliktebenen, religiöse Differenzen, geschlechterspezifische Wahrnehmungsunterschiede. Wahrnehmungsbilder (Assoziation zu fremde Kulturen) Erkundung von Kommunikationsstandards; Das Eigene und das Fremde. Was wird als fremd empfunden und warum. Soziale und kulturelle Identität. B: Soziale Verantwortung im Tourismus am Beispiel „Sextourismus“ und seiner sozialen und kulturellen Unverträglichkeit. Verhaltenskodex der Reisebranche zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung an Hand des Global Code of Ethics der WTO reflektiert. Information über das Erkennen von sexuellem Missbrauch und Vermittlung rechtlicher Grundlagen. |
Lernergebnisse/Kompetenzen: | |
Fachkompetenzen: | A: Die Studierenden verfügen nach Abschluss des Moduls über ein kritisches Verständnis der wichtigsten Theorien und Prinzipien von Interkulturalität. Sie verfügen darüber hinaus über vertiefte Reflexionsfähigkeiten über sich selbst und andere unter Berücksichtigung kultureller Muster und Prägungen. Ziel ist ein angemessener Umgang mit Menschen fremder Kulturkreise durch Interesse und Öffnung für fremde Kulturen und ausreichende Kenntnis interkultureller Unterschiede. Die Fähigkeit zum Verständnis für und zur Adaptation an andere Kulturkreise und interkultureller Kompetenz wird entwickelt. Sie besitzen Sensibilität für andere Kulturen und Kenntnis über und Respektieren ihrer Werte, Normen und Verhaltensmuster und dementsprechend adäquaten Umgang mit Angehörigen dieser Kulturen und die Fähigkeit, potentielle Bereicherungen und Konfliktherde zu erkennen. Sie können interkulturelles Wissen einsetzen und vertreten es mit der Kraft ihrer Persönlichkeit nach außen. Sie können individuelle Verantwortung im Rahmen späterer beruflicher Aufgaben wahrnehmen. Das Modul dient auch der Vorbereitung von Auslandsaufenthalten (Integrationsvoraussetzungen und Verhinderung bzw. Abschwächung von Kulturschock-Phänomenen). Die Absolventinnen und Absolventen des Moduls richten ihr Denken nicht nur auf fachlich-methodische Details der eigenen Arbeit, sondern auf deren umfassende Inhalte und Zusammenhänge. B: Durch die Reflexion der eigenen Branche an Hand eines neuralgischen Themas wie das der „Sexuellen Ausbeutung von Kindern“ werden sowohl Problembewusstsein geschaffen wie auch Konfliktlösungs-Strategien erarbeitet und die persönliche Entscheidungskompetenz herausgebildet. |
Fachübergreifende Kompetenzen: | A: Selbstständige geistige Orientierung, selbstkritische Reflexion, interdisziplinäres Denken und Handeln, Wahrnehmungs- und soziale Kompetenz können von den Studierenden angewandt werden. Die Studierenden können Themen selbstständig erarbeiten und ihr theoretisches Wissen praktisch anwenden. Sie verfügen über die Fähigkeit zu Wahrnehmung, Analyse, Einordnung und darauf aufbauende Reflexionsfähigkeit. Die Studierenden sind in der Lage, gemäß den erkannten eigenen Möglichkeiten und Begrenzungen zu handeln. Sie sind in der Lage, die gegebenen Handlungsmöglichkeiten aktiv auszuschöpfen und sie bewusst auszuweiten. Sie können sich die Zeit selbstgesteuert einteilen, können sich selbst reflektieren und mit Kritik umgehen. Sie zeigen Initiative, setzen sich Ziele und verfolgen diese. Sie handeln nach den Grundsätzen von Achtung, Toleranz und Verantwortung. B: Die Studierenden sind für Prostitutionstourismus und sexuellen Mißbrauch im Kontext von Tourismus und Hotellerie sensilibisiert und können die klassischen Schlüsselreize erkennen und sich adäquat verhalten. Sie entwickeln die Fähigkeit zu ethischem Denken und Verhalten. Hier steht die Kompetenz im Mittelpunkt, nicht nur zu analysieren, sondern die Synthese anzuwenden. Sie sind zum vorurteilsfreien Umgang mit anderen Kulturen fähig und üben adäquate Toleranz im Umgang mit Ausländern vor Ort bzw. im Ausland. |
Notwendige Voraussetzungen für die Teilnahme: | gute Englischkenntnisse |
Literatur: | • Banaji, M.R. & Prentice, D.A. (1994). The self in social contexts. In: Annual Review of Psychology, 45, 297-332 • Barth, F. (1969). Ethnic groups and boundaries: The social organisation of cultural difference. Boston: Little, Brown • Berry, John W.; Portinga, Y.H.; Segall M.H.; Dasen, P.R.: Cross-cultural psychology. Cambridge University Press, 1996 Bourhis, R. & Giles, H. (1977). The language of intergroup distinctiveness. In: Giles, H. (1977). Language, ethnicity and intergroup relations, 119-135. London: Academic Press • Branscombe, N.R. & Wann, D.L. (1994). Collective self-esteem consequences of outgroup derogation when a valued social identity is on trial. European Journal of Social Psychology, 24, 641-657. • Breakwell, G.M.(1986). Coping with threatened identities. London: Methuen. • Delle Fave, Antonella & Massimini, Fausto (2002). Cross-Cultural Implications of Psychological Selection. In: Boski, P., van de Vijver, F.J.R., Chodynicka, A.M. (Hrsg.). 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