Studiengänge >> Integrierte Managementsysteme 2018 M.Sc. >> Nachhaltigkeitsmanagement und -kommunikation |
Code: | 215850 |
Modul: | Nachhaltigkeitsmanagement und -kommunikation |
Module title: | Sustainability Management and Communication |
Version: | 2.0 (05/2016) |
letzte Änderung: | 30.06.2020 |
Modulverantwortliche/r: | Prof. Dr. rer.pol. Brauweiler, Jana j.brauweiler@hszg.de |
Dipl.-Ing. (FH) Will, Markus M.Will@hszg.de |
angeboten in den 4 Studiengängen: | Integrierte Managementsysteme (M.Sc.) gültig ab Matrikel 2017 | Integrierte Managementsysteme (M.Sc.) gültig ab Matrikel 2018 | Integriertes Management (M.Sc.) gültig ab Matrikel 2016 | Integriertes Management (M.Sc.) gültig ab Matrikel 2018 |
Modul läuft im: | WiSe (Wintersemester) |
Niveaustufe: | Master |
Dauer des Moduls: | 1 Semester |
Status: | Wahlpflichtmodul |
Lehrort: | Zittau |
Lehrsprache: | Deutsch |
Workload* in | SWS ** | |||||||||||||
Zeit- std. | ECTS- Pkte |
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* | Gesamtarbeitsaufwand pro Modul (1 ECTS-Punkt entspricht einem studentischen Arbeitsaufwand von 30 Zeitstunden) |
** | eine Semesterwochenstunde (SWS) entspricht 45 Minuten pro Woche |
Selbststudienzeit in h | ||||
Lehr- und Lernformen: | Die Vermittlung der Inhalte erfolgt im Rahmen der Lehrveranstaltungen durch einführende Vorträge, die durch Co-Referate oder Gruppendiskussionen und Gruppenarbeiten ergänzt werden. Zu jedem Modul wird eine Auswahl von Literatur empfohlen und soweit möglich auch zur Verfügung gestellt. Die Vertiefung einzelner Aspekte erfolgt individuell, z.B. durch die Anfertigung eines Lerntagebuches. |
Prüfung(en) | |||
Prüfung | Prüfungsleistung als Beleg (PB) | 100.0% |
Lerninhalt: |
1. Konzepte Nachhaltiger Entwicklung: Die Vorlesung behandelt die Ideengeschichte von Nachhaltigkeit und stellt Kontexte und Deutungsrahmen vor. Als Framing die Einbettung von Themen in Deutungsrahmen oder "Denk-Schubladen" bezeichnet. Für eine rationale Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit, ist das Bewusstsein über unterschiedliche Frames eine Voraussetzung. Folgende "Frames" werden besprochen: (i) Leben im Einklang mit der Natur, Spiritualität, ökozentrierter Ansatz, (ii) Nachhaltigkeit als Frage des Ressourcenmanagements und der Effizienz, (iii) Wachstumsgrenzen, Entkopplung und Suffizienz, (iv) Entwicklung und Gerechtigkeit, Intra- und intergenerative Gerechtigkeit, Verantwortung und Ethik. 2. Politische Ansätze für eine nachhaltige Entwicklung: Gegenwärtig kann global wie regional nicht von einer nachhaltigen Entwicklung gesprochen werden. Es macht sich daher notwendig über Änderungen bzw. Transformationen in kapitalistisch geprägten modernen Gesellschaften zu sprechen. Im Rahmen der Vorlesung werden unterschiedliche politische Ansätze vorgestellt, wie eine Transformation aussehen kann und welche Akteure beteiligt werden müssen. Dabei stehen sich eher radikale und fundamentale Forderungen nach einem Systemwechsel (Ökosozialismus, radikale Wert- und Herrschaftskritik, Forderungen nach Suffizienz und Subsistenz) und modernistische Ansätze (z.B. ökologische Modernisierung, Green New Deal, Green Economy) antagonistisch gegenüber. 3. Nachhaltigkeit und Unternehmensethik: Dem Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Milton Friedmann wird die Aussage "the business of business is business" zugesprochen. Warum sollte sich also ein Unternehmen für Nachhaltigkeit engagieren, wenn hierdurch nicht direkt Profit generiert werden kann? Warum wird Unternehmen als Wirtschaftsubjekten überhaupt Verantwortung zugeschrieben, die über das Schaffen von Arbeitsplätzen und einem Beitrag zum Wohlstand in der Gesellschaft hinaus geht? Auch wenn Unternehmen sich der Forderung von Nachhaltigkeit stellen, wie müssten sie dann in konkreten Entscheidungssituationen handeln, etwa im Fall von ethischen Konflikten oder Widersprüchen? Während Effizienz und zum gewissen Teil auch Konsistenz noch anschlussfähig an das Entscheidungskalkül in Unternehmen ist, kann auch mit Suffizienz noch ein Geschäft gemacht werden? Neben diesen Fragen beschäftigt sich die Sitzung mit der Bedeutung von Führung und Führungskräften für ein unternehmerisches Nachhaltigkeitsmanagement jenseits von blue/green washing und mit der Einbeziehung von Stakeholdern. 4. Systems Thinking: Ähnlich wie Ökosysteme entwickeln sich sozio-ökonomische Systeme evolutionär und tendieren zum Wachstum bis an die Tragfähigkeitsgrenzen. Krisenerscheinungen, wie z.B. Finanz- und Wirtschaftskrisen oder der Klimawandel, treten regelmäßig auf und überlagern sich stellenweise. Das macht eine (politische) Steuerung schwierig, häufig schlägt sie bei Maßnahmenplänen in komplexen Systemen fehl. Allzuoft wird an den falschen Stellschrauben gedreht und es werden neue Probleme (nicht intendierte Nebenfolgen) ausgelöst. Der Umgang mit komplexen Systemen benötigt als einen essentiellen Analyseschritt ein ganzheitliches, holistisches oder systemisches Denken, welches einzelnen Systemkomponenten und deren Wirkungsbeziehungen gerecht wird. Anhand von gemeinsamen Übungen werden Systemkarten entwickelt und Hebelpunkte für systemisch wirksame Maßnahmen gesucht. 5. Fallstudien: Die folgenden Sitzungen setzen sich mit konkreten Fallstudien auseinander, die Bemühungen des Nachhaltigkeitsmanagements aus einer praktisch-pragmatischen Perspektive beleuchten. Es werden von den Teilnehmern jeweils kurze Vorträge und ein Moderationskonzept anhand von spezifischen Reflexionsfragen erarbeitet, entlang dessen die Sitzungen gestaltet werden. 6. Nachhaltigkeitsberichterstattung: Zum nachhaltigen Wirtschaften gehört auch die Transparenz, d.h. die Offenlegung von Informationen über die Handlungen in der Organisationen gegenüber der Öffentlichkeit und den Stakeholdern. Durch die Veröffentlichung von informativen Nachhaltigkeitsberichten soll es den Stakeholdern ermöglicht werden, die Leistungen eines Unternehmens im Bereich der Nachhaltigkeit einschätzen zu können. Seit 2014 sind europäische Unternehmen, die von öffentlichem Interesse sind und mehr als 500 Mitarbeitern haben, dazu verpflichtet auch nicht-finanzielle Informationen (Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, Achtung der Menschrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, usw.) zu veröffentlichen. In den Sitzungen wird auf folgende Aspekte eingegangen:
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Lernergebnisse/Kompetenzen: | |
Fachkompetenzen: | Nach erfolgreicher Teilnahme an diesem Modul sind die Studierenden in der Lage:
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Fachübergreifende Kompetenzen: | Nach erfolgreicher Teilnahme an diesem Modul sind die Studierenden in der Lage:
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Notwendige Voraussetzungen für die Teilnahme: | keine |
Literatur: | Adler/Schachtschneider 2010: Green New Deal, Suffizienz oder Ökosozialismus?: Konzepte für gesellschaftliche Wege aus der Ökokrise. oekom Verlag AtKisson 2010: The Sustainability Transformation: How to Accelerate Positive Change in Challenging Times AtKisson 2013: Sustainability is for Everyone Baumast/Pape 2013: Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement. UTB Ulmer . Boulding 1966_The Economics of the coming spaceship earth Dietzfelbinger_2008_Leitfaden Unternehmensethik Dyckhoff_Souren_2008_Nachhaltige Unternehmensführung - Grundzüge industriellen Umweltmanagements Grober 2010_Die Entdeckung der Nachhaltigkeit Grunwald/Kopfmüller 2012_ Nachhaltigkeit: 2., aktualisierte Auflage (Campus »Studium«) Hentze/Thies_2012_Unternehmensethik und Nachhaltigkeitsmanagement Meadows_2008_Thinking in Systems Meynhart_2014_Nachhaltigkeit - Kein Thema - Fallstudien aus der Unternehmenspraxis Moody-Stewart_2014_Responsible Leadership - Lessons from the Front Line of Sustainability and Ethics Prammer_2010_Corporate Sustainability Renn et al._2007_Leitbild Nachhaltigkeit Senge et al. 2010_The Necessary Revolution: How Individuals and Organizations Are Working Together to Create a Sustainable World Sloterdijk et al. 2011: Das Raumschiff Erde hat keinen Notausgang (edition unseld, 113 Seiten) Radermacher 2011: Welt mit Zukunft: Die ökosoziale Perspektive Brauweiler, Jana: Nachhaltigkeit auf Unternehmensebene, in: Kramer, Matthias (Hrsg.): Integratives Umweltmanagement, Gabler-Verlag, 2010, S. 63-77 sowie die dort zitierte Literatur auf S. 76 f. IÖW; IMUG (Hrsg.): Der Nachhaltigkeitsbericht – Ein Leitfaden zur Praxis glaubwürdiger Kommunikation für zukunftsfähige Unternehmen, Siegburg, 2001 www.globalreporting.org http://www.kpmg.de/Themen/14450.htm sowie www.kpmg.de/themen/14821.html http://www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltigkeitsberichte_1039.htm http://www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltigkeitsberichterstattung_und_finanzmarkt_1581.htm http://www.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de/ http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/2007/pd07- 032.htm Rühl, Monika: Nachhaltigkeitsassessements, in: DGFP e. V. (Hrsg.): Personalmanagement nachhaltig gestalten, Bielefeld, 2011, S. 109-115 Sahr, Karin: Nachhaltigkeitsberichte, in: DGFP e. V. (Hrsg.): Personalmanagement nachhaltig gestalten, Bielefeld, 2011, S. 116-123 |